
Unser Hund, Barney, war das was man ein fröhliches Tier nennt.
Er lachte viel, trieb seine Scherze mit uns, liebte seine winzigen Quietschtierchen. Er liebte aber auch Mäuse, Katzen, Maulwürfe, Feldhasen.. er hatte sie zum Fressen gerne, wollte spielen, nur sie eben nicht mit ihm und haben es z.T. bitter mit ihrem Leben bezahlt. Legendär ist sein hystherisches Gequietsch-Belle, wenn er hinter irgendwelchen Feldhasen herraste, die sich wahrscheinlich in ihrem Bau kaputtgemümmelt haben vor Lachen.
Wir waren seine Herde, denn als verantwortungsbewusster Border Collie wusste er sehr genau wie seine Aufgaben auszusehen haben, nicht dass wir dies von ihm erwarteten, es war ihm einfach gegeben.
Ich bedauer aufrichtig, dass wir ihn nie zu einem Autismushund, einem Begleithund, einem Therapiehund ausgebildet haben, wenngleich er durch uns durchaus so geprägt wurde. Er war sowas wie ein echtes Naturtalent.
Er bekam restlos alles mit. Litt unendlich, als Sohnemann in seiner schweren Depression versank und Barney schlagartig nicht mehr an sich heran ließ; er bekam meine Depressionen mit, jede einzelne Phase und war bei mir. Wenn ich in Überforderungen war, bekam er es mit und fing an zu kuscheln, oder trieb mich schier in den Wahnsinn, weil er meinte meine Fußsohlen lecken zu müssen, bis ich kreischte und wieder lachen konnte.
Er mochte es überhaupt nicht, wenn Teile seiner Herde ‚abgängig‘ waren, zur Arbeit oder zur Schule mussten, einkaufen waren, oder schlicht und ergreifend erwachsen wurden und auszogen.
Selbst als schon deutlich alter Hund stellte er sich vor mich um mich zu verteidigen, er plusterte sich fast auf das doppelte seiner selbst auf, selbst wenn ’nur‘ drei kläffende Hunde auf mich zu preschten und ich wie zu Stein erstarrt stehen blieb. Seine Instinkte im Bezug auf andere Menschen waren so herausragend, dass ich mich blind auf ihn verlassen konnte und durfte. Und wenn es dann doch mal zum vermeintlichen ‚worst case‘ kam, konnte man diesen stummen, fast nie bellenden Hund, nicht wiedererkennen. Selbst größere Schäferhunde bekamen ‚ihr Fett weg‘ und hatten einen Höllenrespekt vor ihm.
Ja. Er hat meine Hundeangst therapiert. Er hat mich therapiert, wenn es mir nicht gut ging, er war bei mir in vielen schlimmen Phasen meiner letzten Jahre. Und das nur mit seinem Sein.
Dieser Wunderbare Hund ist heute von mir über die Regenbogenbrücke geschickt worden und es treibt mir die Tränen hoch.
Es ging nicht mehr. Alles weitere wäre nur noch Tierquälerei geworden. Wir begleiteten ihn nun inzwischen 14 1/2 Jahre seiner 16 1/2 Jahren, denn er wäre im August geschlagene, unfassbare 17 Jahre geworden, von denen er dann 15 mit uns verbracht hätte.
Wir haben gehofft, denn das Rattengift vor 7 Jahren hatte er gut und kämpferisch überstanden, den einen Tumor vor 4 Jahren ebenfalls, wenngleich er uns in den Wahnsinn getrieben hat mit seiner Intoleranz gegenüber den notwendigen Verbänden und sich die Fäden selbst gezogen hat, ähem, weggekaut hat, ebenso den letzten offensichtlichen Tumor vor zwei Jahren. Aber ab da ging es nur noch bergab.
Barney Du alter Pupsknödel, du, der mit den Giftgasalarmen, dem so wunderbaren Lächeln, geh spielen. Ich denke, die Eichhörnchen, Maulwürfe und Mäuse werden jetzt ohne Sorge um ihr eigenes Leben mit Dir spielen können und erkennen, das Du ein echter Freund bist, selbst Arnold das ängstliche Meerschwein hat das zu Lebzeiten schon erkannt.
Ersetzen? Ihn? Niemals. Das steht fest. Wir würden keinem anderen Hund gerecht werden, denn Barney war der beste von allen.
Hamster, Meerschweinchen und Co.

❤️ wunderbar geschrieben. Er wird fehlen. ❤️
LikeLike
Es tut mir sehr leid. Ich trauere heute noch um unseren Hund. Er hatte ein stattliches Alter. 😦
LikeLike