Klar. Warum nicht??
Aber:
es ist so furchtbar anstrengend, abstoßend, demoralisierend, beängstigend, z.T. auch erheiternd und letztendlich ermüdend.
Trump
Erdogan
Duterte
Aung San Suu Kyi
Höcke
Orbán
Kim
Putin
usw
usw
usw
Es hat den Anschein, als wenn die Demokratie in weiten Teilen dieser Welt nicht mehr aktuell ist, sofern es sie in vielen Teilen überhaupt jemals gegeben hat. Dort wo sie praktiziert und gelebt wird ist sie allerdings inzwischen auch deutlich gefährdet, oder wird als solche dargestellt, tatsächlich ist aber eine Autokratie schon nahezu oder komplett umgesetzt.
Was hat ein deutscher ‚Politiker‘ in dieser Liste von Despoten zu suchen?
Ich mag braun. Als Farbe, aber nicht als Gesinnung und/oder politischer Einstellung!
Als ‚braun‘ wird landläufig, wegen meiner in ‚Stammtischmentalität‘, alles das bezeichnet, was einer rechts-nationalen Doktrin folgt. Neo-Nazis, Rechtsradikale, Rechte.
Als Nazi sollte man sie nicht bezeichnen, deswegen tue ich mich mit den Neo-Nazi etwas schwer, denn man schlägt jedem im übertragenen Sinn ins Gesicht, der tatsächlich mit den Nazis zu tun hatte und diese -hoffentlich- überlebt hat. Dennoch passiert auch mir dieser Lapsus aus Bequemlichkeit.
Warum ist Politik auch für eine Autistin wie mich interessant und kann sich bis zum SI auswachsen?
Ich war bis vor wenigen Jahren das, was man politisch uninteressiert nennt. Ich habe aus familiär erlebtem immer die gleiche Partei gewählt, die meine Eltern favorisierten. Wirklich interessiert hat mich an der SPD nicht wirklich irgendwas. Allerdings war es früher auch wirklich etwas einfacher, denn es gab wahrhaftige Politiker. Schmidt, Wehner, Genscher, Brandt, Strauß, Leber, Kohl, Scheel… nur um ein paar zu nennen, die meine Kindheit und Jugend begleitet haben. Das waren z.T. Politiker, die wirklich angepackt haben und nicht herumgeglitscht sind auf dem politischen Parkett.
Wirklich interessant war es für mich nicht.
Inzwischen bin ich sehr interessiert, engagiert wenn überhaupt nur innerfamiliär oder auf meiner privaten Facebookseite.
Ich hatte meine ‚grüne‘ Phase, ja, ganz sicher. Und viele Dinge finde ich noch immer sehr wichtig und gut, nur wählen würde ich diese Partei derzeit ganz sicher nicht.
Was mich persönlich, als Autistin, und als jemand, der -leider nicht zweifelsfrei- jüdische Vorfahren hat, dem jüdischen Habitus sehr nahe steht (dem ursprünglichen Gedanken dazu) an der derzeitigen Entwicklung globalpolitisch gesehen wirklich übel aufstößt, das ist der Rechtsruck weltweit. Und ich frage mich, woran das liegt.
Ich denke, es hat viel mit den einzelnen Wirtschaftssystemen zu tun. Fanatiker wie Trump machen es gesellschafts- und salonfähig gegen alles zu pöbeln, was in irgendeiner Form anders ist.
Arbeitslosigkeit ist ein wichtiger Punkt, denn wer keine Arbeit hat, warum auch immer, stiert gerne die an, die Arbeit haben. Wenn es dann auch noch Menschen sind, die eine andere Hautfarbe, Sprache, Religion, Herkunft haben, dann wird es unangenehm und die Xenophobie ist eine sehr sehr mögliche Konsequenz.
Neid auf den Status eines anderen ‚der bekommt mehr als ich, obwohl ich doch viel länger.. und dann bin ich deutsch und der nicht..‘ *argh*, ist ein anderer Punkt. Dieser Irrglaube, dass eine Asylantenfamilie den Puderzucker in den Allerwertesten geblasen bekommt, ohne Ende, lässt mich wirklich rasend werden. Denn: auch in diesem Fall hat die bürokratische Bereitwilligkeit irgendwann ein Ende, denn auch von Asylanten, vor allem, wenn sie die Arbeitsgenehmigung haben, wird Arbeit erwartet!
Dann, und da schließt sich der Kreis, wenn hier in Deutschland, oder sonst wo, letztendlich ist es egal wo, dieses braune Gesocks an die Macht kommt, …..
Es brodelt in mir eine heftige Sorge: was ist dann mit uns Autisten? Oder was ist mit Behinderten an sich?? ((Nur um eben diesen für mich persönlichen Bereich anzusprechen. Über die Situation von Muslims oder Juden mag ich gar nicht nachdenken. Zunächst.))
Schon vergessen?
Was wurde mit Behinderten gemacht, als der österreichische Gefreite an der Macht war?
Was wurde mit Autisten gemacht?
Naaa?
Genau!
Okee, sie kamen nicht in ein KZ, hatten es somit schon fast gut (sorry, Sarkasmus, Ironie, Zynismus, sucht es Euch aus, ich weiß es nämlich nicht) wurden aber anderweitig getötet. Sei es hinten auf einem LKW, sei es durch Giftspritzen, sei es weil sie verhungert sind, weil sie totgeschlagen wurden…
Das rechte Gedankengut ist alles andere als human, es ist egoman, es ist ausgrenzend, es ist borniert und es ist dumm!
Und ich finde, jeder Autist der in irgendeiner Form in der Lage ist Position zu beziehen, muss das tun! Wir haben so lange um Akzeptanz gekämpft, es wurden von diversen Cliquen wirklich außerordentliche Erfolge kassiert, so wie das die Aktion Mensch ABA aus ihrer Agenda gestrichen hat, etc., warum dann nicht auch gegen rechte Machenschaften, Politik, Strömungen aufstehen?
Ich lese täglich Unmengen an Zeitungsartikel, sei es die New York Times, die Washington Post, die Frankfurter, die Zeit, die Süddeutsche, Reuters, Financial Times, Times, CNN… es ist furchtbar ermüdend, was dort täglich gemeldet wird. Trotzdem bin ich kein Vogel Strauß und stecke meinen Kopf in den imaginären Sand.
Außerdem, und da halte ich es wie Helmut Kohl „Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten„, lese ich sehr viele Bücher und Artikel, die sich mit vergangenen Zeiten befassen.
Niemand kann behaupten, er habe nichts gewusst!
Und genau Da ist mein SI. Das Wissen um die Shoa, das Erkennen der Politik heute, geschichtliche Parallelen, Zusammenhänge. Es ist und bleibt alles das, was ich oben geschrieben habe, aber auch verdammt spannend. Und glücklicher Weise habe ich einen Mann, der sehr versiert und interessiert ist, mit dem ich diskutieren, sowie auch disputieren kann. Und einer Meinung sind wir nicht immer.
Ich bitte letztendlich jeden einzelnen sich zu engagieren, der/die in der Lage ist, sich zu positionieren. Gegen braun und auch gegen blau, denn diese vermeintlich so treusorgenden blauen sind nicht weit von der Braunfärbung weg. Das Leben ist bunt!
Was ist, wenn alles vereinheitlicht wird, niemand mehr aus der Reihe springen darf (RW), weil er es kann, möchte, oder muss weil gerade z. Bsp. Stimming angesagt ist, oder es ein Tag ist, an dem man nicht sprechen kann, oder nicht nach draußen gehen mag??
Wehret den Anfängen.
Und, ich bitte mich richtig zu verstehen, ich bin kein Bedenkenträger oder Verschwörungstheoretiker, ich bin lediglich historisch sehr interessiert und sehe heute sehr starke und große Tendenzen in eine verheerende Richtung.